Island 2004
Eigentlich haben wir mit der Reise nach Island gleich 3 Fliegen mit einer Klappe geschlagen:
1. Diese Insel wollten wir uns immer schon mal ansehen
2.
Nachdem
wir
die
Mietwagen-
und
Übernachtungspreise
angesehen
haben,
hat
uns
das
den
letzten
Schubs
gegeben um jetzt endlich mit dem Kauf eines Unimogs ernst zu machen.
3.
Also
haben
wir
aufgrund
von
Punkt
2
die
Reise
um
ein
Jahr
verschoben,
einen
Unimog
gekauft,
ausgebaut
-
und
aus
dieser
Reise
wurde
dann
Testfahrt,
die
uns
zeigen
sollte,
ob
wir
uns
als
Unimoger
eignen
und
ob
der
Dicke uns aushält.
Vorbereitungen
Nachdem
der
Wagen
im
November
2003
gekauft
war,
machten
wir
uns
an
die
Planung.
Eigentlich
wollten
wir
den
Einbau
machen
lassen
-
aber
nachdem
3
Firmen
nach
unserer
Anfrage
Pleite
gegangen
sind
und
es
nun
schon
April
2004
war,
machte
sich
mein
Mann
selbst
ans
Werk.
Eigentlich
wollte
er
das
letzte
Wochenende
vor
der
Abfahrt
mindestens
eine
„Probenacht"
im
Unimog
absolvieren
-
aber
natürlich
kam
auch
hier
alles
anders:
Nachdem
der
Ausbau
im
Traumsommer
2004
bei
z.T.
glühender
Hitze
erfolgte,
stand
unser
Dicker
2
Wochen
vor
Abfahrt
in
einem
ziemlich
heftigen
Gewitter
ohne
Plane
auf
unserem
Hof.
Und
dabei
hat
sich
dann
rausgestellt,
daß
wir
bei
starkem
Regen
fließend
Wasser
an
den
Innenwänden
des
Ausbaus
bestaunen
dürfen.
Und
damit
gingen
dann
die
letzten
2
Wochen
mit
dem
Abdichten
der
Kabine
ins
Land.
Ich
habe
bereits
gepackt
und
die
Vorräte
verstaut - als der beste Ehemann von allen immer noch mit der Silikonspritze um den Wagen gelaufen ist....
Richtig
Glück
hatten
wir
bei
de
Einreise:
Der
Mog
war
bis
oben
hin
voll
gestopft
mit
Konserven,
Safttüten,
Suppen
ect.
-
eben
alles,
was
die
Campingküche
so
verwendet.
Wir
wussten,
dass
die
Einfuhr
von
Lebensmitteln
in
Island
nicht
erlaubt
ist
-
aber
andererseits
wussten
wir
auch,
dass
Lebensmittel
dort
im
Vergleich
zu
Deutschland
sündhaft
teuer
sind.
Als
die
Fähre
in
Island
anlegte,
fing
es
an
zu
regnen
-
und
zwar
mit
stärker
werdender
Tendenz
(manchmal
ist
auch
das
isländische
Wetter
zuverlässig!).
Alle
Landies
vor
uns
wurden
in
dafür
vorgesehen
Baracken
gewunken
und
dort
ordentlich
gefitzt.
Leider,
leider
waren
diese
Baracken
für
den
Mog
zu
niedrig.
Also
hatte
der
Zoll
die
Wahl:
Kontrolle
im
Regen
stehend
-
oder
eben
keine
Kontrolle.
Netterweise
haben
sie
die zweite Möglichkeit gewählt.
Die erste Nacht im Mog und kleiner Problemchen
Ganz
dicht
war
die
Kabine
auch
bei
der
Abfahrt
noch
nicht
-
aber
bereits
auf
der
ziemlich
langen
Fahrt
in
Richtung
Island
haben
weitere
Regenschauer
dafür
gesorgt,
daß
so
nach
und
nach
alle
Lecks
entdeckt
und
verstopft wurden.
Die
Hinfahrt
bis
nach
Hanstholm
war
schon
lang
-
noch
länger
waren
aber
die
folgenden
5
Tage
auf
der
Fähre.
Glücklicherweise
waren
die
Herren
zu
zweit
mit
2
Autos
unterwegs,
so
daß
sie
sich
gegenseitig
die
Zeit
vertreiben
konnten
-
während
wir
Damen
uns
erst
nach
einer
Woche
per
Flugzeug auf den Weg machten.
Unsere
erste
gemeinsame
Nacht
im
Mog
haben
wir
dann
im
Norden
von
Island
einsam
auf
dem
Feld
stehend
verbracht.
Und
was
soll
ich
sagen:
Man
schläft
einfach
prima!
Etwas
gewöhnungsbedürftig
ist
die
geduckte
Haltung
mit
der
man
seinen
Popo
auf
den
WC-Sitz
wuchten
muß
-
aber
wenn man das einmal raus hat, geht auch das sehr gut.
Der
erste
Tag
begann
noch
draußen
mit
einem
gemeinsamen
Frühstück
-
aber
schon
beim
Mittagessen
durften
wir
testen,
ob
die
Sitzecke
genug
Platz
für
4
Leute
bietet:
Hat
sie
getan
und
tut
sie
immer
noch.
Auch
den
Luxus
der
Dieselheizung
wußten
wir
bereits
nach
dem
ersten
Tag
zu
schätzen!
Allerdings
mußten
wir
feststellen,
daß
ein
Teil
immer
kalt
bleibt:
der
Fußboden.
Wir
hatten
auf
den
Boden
des
Aufbaus
Laminat
verlegt
-
ohne
weitere
Dämmung,
da
diese
uns
noch
ein
paar
Zentimeter
Kopffreiheit
gekostet
hätte.
Jetzt
mußten
wir
aber
einsehen,
daß
-
speziell
wenn
der
Wind
unter
dem
Wagen
entlang
fegt
-
wir
doch
lieber
warme
Füße
gehabt
hätten statt 5cm mehr Höhe.
Bereist
am
ersten
Abend
mußten
wir
auf
den
Wasserhahn
der
Spüle
verzichten:
Er
hat
entweder
den
Druck
des
Druckbehälters
oder
das
Geschuckele
auf
den
Feldwegen
in
Richtung
Dettifoss
(oder
auch
beides)
nicht
durchgehalten.
Abgedichtet
wurde
er
mit
einer
mit
Silikon
eingeschmierten
Schraube
-
und
das
Abwaschwasser
kam
ab
sofort
aus
der
Dusche.
Glücklicherweise
ist
der
Duschschlauch
lang
genug, so daß er bis zur Spüle reicht.
Das
war
nicht
der
einzige
Verlust,
den
wir
schon
am
ersten
Tag
hatten:
Totalausfall
der
Blinker
und
der
Glühbirne
für
die
zweite
Schaltgruppe.
Nichts,
was
wir
auf
dieser
Reise
wirklich
vermißt
haben.
Auch
ein
Rücklicht
hat
sich
bereits
am
ersten
Tag
gelockert.
Verloren
haben
wir
es
nicht: Wir haben es an den Kabel hängend hinter uns hergeschleift. Glück muß man haben!
Den
Zeitdruck,
unter
dem
der
Ausbau
stattgefunden
hat,
mußte
auf
dieser
Reise
vor
allem
ich
mit
vielen
blauen
Flecken
bezahlen:
Die
Streben
der
Türen
werden
durch
Alu-Winkeln
mit
jeweils
2
Schrauben
auf
jeder
Seite
des
Winkels
zusammen
gehalten
-
und
diese
Schrauben
waren
länger
als
die
Muttern
und
standen
um
1
bis
2
cm
raus.
Eine
tolle
Gelegenheit,
um
mit
dem
Pulli
hängen
zu
bleiben
und
sich
die
Tür
mit
Wucht
gegen
den
Ellbogen
zu
schlagen.
Oder:
Wenn
der
Mog
nicht
ganz
waagerecht
stand
nutzten
die
Türen
immer
den
Moment
zuzufallen
und
an
einem
meiner
Knochen
zu
bremsen,
an
dem
ich
gerade
in
die
andere
Richtung
gesehen
habe.
So
wurde
meine
Kocherei
jedes
Mal
von
intensiven
Flüchen
begleitet.
Und
die
niedrige
Deckenhöhe
von
155cm
tat
das
übrige...
Zwar
konnte
ich
in
dem
Dachausschnitt
durch
die
aufgesetzte
Glashaube
vor
der
Spüle
stehen
-
aber
die
Metallkante,
die
den
Ausschnitt
begrenzt,
lag
genau
außerhalb
meines
Sichtfeldes.
Ergebnis:
Jedes
Mal,
wenn
ich
nach
Topf
auf
der
hinteren
Gasflamme
sehen
wollte,
sorgte
der
Einschlag
dafür,
daß
ein
weiteres
Hörnchen
meine
Stirn
zierte.
Da
ich
scheinbar
unfähig
bin,
durch
Schmerz
zu
lernen
habe,
habe
ich
nur
noch
gekocht,
nachdem
ich
mir
eine
dicke
Pudelmütze
aufgesetzt
habe.
Es
tat
zwar
immer
noch
weh
-
aber
es
gab keine Beule mehr!
Unimog Fahrschule
Noch
so
etwas,
was
eigentlich
vor
der
Abfahrt
in
Richtung
Island
hätte
erledigt
werden
sollen:
Ute
lernt
Unimog
fahren.
Viele
Herren
der
Schöpfung
haben
bereits
bei
der
Bundeswehr
Bekanntschaft
mit
einem
Unimog-Lenker
geschlossen.
Ich
bin
eine
Frau,
nicht
besonders
an
Autos
mit
4x4
interessiert
-
und
meinem
Jahrgang
war
der
günstige
Weg
zum
Führerschein
über
die
Bundeswehr
verwehrt. Ergo: Ich konnte den Dicken nicht fahren!
Zuhause
haben
wir
einmal
die
Feldwege
unsicher
gemacht.
(8
Gänge???!???
Wer
braucht
den
so
was????)
Zunächst
habe
ich
mich
auf
den
Fahrersitz
des
bereits
tuckernden
Unimog
gesetzt
und
bin
in
der
ersten
Gruppe
immer
statt
um
die
Kurve
zu
fahren
in
die
Wiese
gerutscht.
Eigentlich
wollten
wir
diese
meine
Blamage
noch
häufiger
wiederholen
-
aber
ein
Unimog,
der
ausgebaut
werden
soll,
kann halt nicht gleichzeitig in der Gegend rumgondeln!
Wie
sich
rausgestellt
hat,
sind
Islands
Feldwege
zum
fahren
lernen
auch
besser
geeignet,
als
die
deutschen.
Sie
sind
viel
länger,
sie
haben
noch
weniger
Gegenverkehr
und
auch
die
lästigen
Kurven
kommen
nicht
so
häufig
vor.
Nachdem
ich
mehrere
Stunden
gefahren
bin
-
und
mich
eigentlich
mittlerweile
auch
ganz
wohl
dabei
gefühlt
habe
-
kam
die
erste
Brücke.
„SCH.....!!!!
Die
ist
ja
höchstens
1,20
Meter
breit!!!"
War
sie
natürlich
nicht.
Nach
dem
ich
mich
nach
der
Vollbremsung
langsam
rangetastet
habe,
habe
ich
festgestellt,
daß
der
Mog
tatsächlich
zwischen
die
Brüstungen
paßt
-
wenn
auch
nur
knapp!
Die
Insassen
unseres
Begleitfahrzeuges
waren
glücklicherweise
mit
Geduld
ausgestattet.
Es
hat
mehrere
Brücken
gebraucht,
bis
ich
wußte,
wo
der
Mog
anfängt
und
aufhört
und
bis
ich
so
eine
Brücke
in
einem
angemessenen
Tempo
überqueren
konnte...
Der Unimog im Gelände
Da
ich
auf
den
geraden,
unkomplizierten
Strecken
Fahren
lernen
sollte,
ist
klar,
wer
die
etwas
anspruchsvolleren
Strecken gefahren ist: Frank, das eigentliche „Herrchen" des Dicken.
Wie
sich
heraus
gestellt
hat,
ist
Island
nicht
umsonst
eines
der
beliebtesten
Reiseziele
von
4x4-Fans:
Im
Hochland finden sich Trails jedes Schwierig-
keitsgrades
-
und
das
launenhafte
Wetter
Islands
trägt
sein
Teil
dazu
bei,
den
Anspruch
an
den
Fahrer
zu
steigern.
Aber
das
Spannendste
ist:
Wer
hier
scheitert
-
sein
Fahrzeug
festfährt
oder
sogar
umkippt
-
der
kann
sich
nur
auf
sich
selber
und
seine
Mitfahrer
bei
der
Bergung
verlassen.
Umso
einsamer
die
Gegend,
desto
schwieriger
das
Gelände
-
und
desto
seltener
kommt
die
Begegnungen mit anderen Fahrzeugen.
Franks
Geländererfahrung
beschränkte
sich
zu
diesem
Zeitpunkt
auch
nur
auf
einen
Nachmittag
auf
einem
Übungsgelände,
weswegen
wir
die
„wirklichen
Herausforderungen",
die
der
Reiseführer
angepriesen
hat,
auch
lieber
auf
den
nächsten
Islandbesuch
verschoben
haben.
Aber
auch
auf
den
leichteren
Strecken
haben
wir
deutlich mehr gelernt, als wir eigentlich wollten:
Lektion
1:
In
durch
Regen
aufgeweichten,
eigentlich
trockenen
Flussbetten
sollte
man
mit
einem
Unimog
nie,
nie, niemals stehen bleiben!
Leider
waren
wir
für
den
Island-Jahrhundertsommer
2
Wochen
zu
spät.
Mitte
August
setzte
bereits
das
für
Island
zu
dieser
Jahreszeit
übliche
Wetter
wieder
ein:
Tage
mit
strömenden
Regen.
Und
genau
an
einem
solchen
versuchten
wir
einige
trockene
Flussbetten
überqueren.
Umso
länger
der
Regen
anhielt,
umso
glitschiger
wurde
der
Weg
-
und
schließlich
rutschte
der
vorausfahrende
VW
und
stellte
sich
quer.
Und
dies
an
einer
Stelle,
an
der
wir
nicht
an
ihm
vorbei
fahren
konnten.
Kein
Problem:
Seil
vom
Dach
geholt,
Bus
raus
gezogen
und
rückwärts
aus
dem
Flussbett
raus
fahren.....
dachten
wir
zumindest.
Bereits
beim
Anlegen
des
Abschleppseils
sind
wir
bis
zu
den
Fußknöcheln
im
Schlamm
versunken.
Den
VW-Bus
konnten
wir
noch
auf
sicheren
Boden
ziehen
-
aber
das
anschließende
Verstauen
des
Abschleppseils
hat
zu
lange
gedauert:
Der
Unimog
ist
in
dem
immer
weicher
werdenden
Boden
eingesunken.
Das
Ergebnis
dieser
Aktion
war,
daß
wir
zu
viert
einen
ganzen
Nachmittag
im
strömenden
Regen
mit
den
glücklicherweise
in
dem
Flussbett
haufenweise
liegenden
Steinen
eine
„Strasse"
bauten,
auf
der
der
Unimog
rückwärts
fahren
konnte.
Es
hat
einige
Versuche
gebraucht,
die
beiden
Wagen
wieder
frei
zu
bekommen
-
ein
ziemlich
nasses und Kräfte zehrendes Erlebnis!
Lektion 2: Lieber einen kleineren Gang wählen!
In
Island
hat
jedes
Tal
sein
eigenes
Wetter:
Eigentlich
hatten
wir
vor,
nicht
die
übliche
„Zufahrtstrasse",
sondern
einen
der
4x4-Trails
zu
nehmen.
Die
Sonne
schien
und
die
wenigen
Wolken
am
Himmel
waren
klein
und
weiß
-
also
los!
Kein
Regen
in
Sicht.
Das
änderte
sich
allerdings
bereits,
nachdem
wir
über
den
ersten
Hügel
„geklettert"
sind.
In
dem
benachbarten
Tal
war
der
Himmel
dicht
mit
dicken,
grauen
Wolken
verhangen.
Noch
ein
paar
Kilometer
weiter
setzt
leichter
Nieselregen
ein,
der
sehr
schnell
zu
nassem
Schnee
wurde.
Da
wir
Lektion
1
nicht
in
einer
neuen
Version
wiederholen
wollten,
haben
wir
gewendet
-
und
wollten
die
ziemlich
hohen
und
steilen
Hügel
wieder
hoch.
Der
Weg
dort
ist
nur
schmaler
Damm
-
rechts
und
links
davon
liegen
steile
Geröllfelder.
Wir
wollten
da
nur
noch
raus
-
was
leider
dazu
geführt
hat,
daß
Frank
bei
dem
höchsten
Berg
einen
zu
großen
Gang
wählte:
Unser
Dicker
wurde
immer
langsamer
und
kurz
vor
der
Kuppe
-
also
so
weit
oben
wie
nur
möglich
-
blieb
er
stehen.
Der
Versuch,
einen
kleineren
Gang
einzulegen,
führt
dazu,
daß
der
Unimog
ins
Rutschen
kam
-
und
wir
den
ganzen
Weg
runter
unfreiwillig
rückwärts
„gefahren"
sind.
Wie
Frank
es
geschafft
hat,
auf
dem
Weg
zu
bleiben?
Ich
habe
keine
Ahnung!
Ich
weiß
nur,
daß
er
von
meiner
Schreierei
fast
taub geworden ist.