Krügerpark 2008
Wie
schon
der
letzte
Reisebericht
fängt
auch
dieser
mit
dem
Wort
„eigentlich“
an:
Eigentlich
wollten
wir
in
diesem
Urlaub
Mozambique
besuchen
–
aber
schon
wieder
haben
uns
die
Umstände
daran
gehindert, unsere Pläne in die Tat umzusetzen.
Getriebeprobleme
Da
der
5.
Gang
sich
im
kalten
Zustand
nur
sehr
widerspenstig
schalten
lässt
und
das
Getriebe
im
Leerlauf
ein
Höllenspektakel
veranstaltet,
haben
wir
unseren
Dicken
in
eine
Werkstatt
zum
nachschauen
abgegeben.
Die
Diagnose
lautete:
Getriebeschaden,
2
Gänge
sind
kaputt
und
müssen
mit
Hilfe
von
importierten
Ersatzteilen
repariert
werden.
Da
dieses
Problem
schon
im
November
entdeckt
worden
ist,
war
glücklicherweise
bis
zu
unserem
Urlaub
im
Januar
noch
genügend
Zeit.
Nur
leider
war
außer
Spesen
nichts
gewesen.
Die
Ersatzteile
wurden
besorgt,
das
Getriebe
aus-
und
wieder
eingebaut
–
aber
geändert
hat
sich
leider
nichts.
Jetzt
wissen
wir,
dass
es
stimmt.
Wenn
man
in
Afrika
eine
Arbeit
erledigen
lassen
will,
sollte
man
daneben
stehen
und
zugucken.
Fahren
konnten
wir
trotz
der
missglückten
Reparatur
trotzdem
–
und
die
Werkstatt
bekommt
nach
unserer
Rückkehr eine neue Chance….
Ungeschick lässt grüssen
Aber
nicht
nur
der
Unimog
hat
ein
paar
Problemchen
–
sein
Herrchen
hat
sich
aus
Dappigkeit
in
den
ersten
Tagen
unseres
Urlaubs
auch
ein
paar
Macken
eingehandelt.
Da
wir
dem
Getriebe
im
wieder
eingebauten
Zustand
nicht
wirklich
trauten,
wollten
wir
erst
mal
ein
paar
Tage
in
der
Zivilisation
–
sprich:
in
der
Nähe
einer
Werkstatt
–
verbringen
und
sind
in
den
Krügerpark
gefahren.
Dort
hat
sich
gezeigt,
dass
das
Getriebe
zwar
immer
noch
laut
ist,
ansonsten
aber
wie
immer
funktioniert.
Also:
Auf
nach
Mozambique.
Der
beste
Ehemann
von
allen
war
so
damit
beschäftige,
alles
für
die
Schotterpisten
und
die
4x4-Strecken
zu
sichern,
dass
er
die
metallene
Außenbox
der
Klimaanlage
unserer
Hütte
in
Lower
Sabie
übersehen
hat
und
mit
seinem
Kopf
dagegen
gerannt
ist.
Kopfwunden
bluten
ziemlich…..
und
deswegen
haben
wir
es
doch
für
besser
gehalten,
nicht
zu
dem
Grenzübergang,
sondern
zu
dem
Kürgerpark-
Arzt
in
Skuskuza
zu
fahren.
Dort
wurde
die
Kopfwunde
dann
mit
4
Stichen
genäht.
Überings:
Es
ar
nicht
nur
eine,
sondern
zwei
Wunden.
Der
Arzt
hat
meinen
Mann
verwundert
gefragt,
ob
er
nach
der
ersten
verletzung
noch
mal
gegen
die
Metallkante
gerannt ist (???!?!?).
Glücklicherweise
hatte
Frank
keine
Gehirnerschütterung
–
aber
sicherheitshalber
wollten
wir
doch
noch
eine
Nacht
länger
im
Krügerpark
in
der
Nähe
des
Doktors
bleiben.
Den
ganzen
Tag
auf
dem
Campingplatz
zu
vertrödeln
kam
allerdings
nicht
in
Frage
–
Kopfwunden
können
auch
heilen,
wenn
man
rumfährt
und
Tiere
sucht.
Für
das
Mittagessen
haben
wir
einen
Platz
an
einem
Wasserloch
bezogen.
Bei
dem
Essen
gab
es
allerdings
ein
kleineres
Problem:
Frank
konnte
keine
festen
Dinge
abbeißen,
da
sonst
seine
Kopfwunde
wieder
blutete.
Also
hat
er
den
Schokoladenriegel,
der
als
Nachtisch
gedacht
war,
mit
dem
Messer
zerteilt…
blöderweise
ein
ziemlich
scharfes
Jagdmesser…
mit
dem
er
in
Richtung
seines
linken
Daumens
geschnitten
hat…….
Kurz:
Er
hat
sich
bei
diesem
Mittagessen
die
Kuppe
des
linken
Daumens
glatt
abgeschnitten!
Zurück
in
Skuskuza
hat
uns
der
Arzt
dann
bestätigt,
dass
da
nichts
mehr
zum
zusammen
nähen
ist.
Dafür
mussten
wir
allerdings
etwas
länger
warten:
Der
Doc
konnte
nicht
glauben,
das
tatsächlich
wir
der
Notfall
waren,
der
ihn
aus
seiner
Mittagspause
geklingelt
hat.
Er
dachte,
wir
sitzten
halt
einfach
so
auf
der
Bank
und
genießen
die
Aussicht.
Klingt
auch
wahrscheinlicher
als
ein
zweiter
Unfall an einem Tag.....
Als
ich
dann
beim
Wegfahren
im
Rückwärtsgang
noch
einen
der
Bäume
aus
dem
Vorgarten
umgenietet
habe,
hat
der
Arzt
uns
einfach
nur
gebeten
zu
fahren
-
und
dass
wir
bitte,
bitte
in
den
nächsten
Tagen
nicht mehr wieder kommen sollen hat er teimlich laut gedacht....
Ladydriver
Damit
war
der
Notfall
eingetreten,
wegen
dem
ich
Unimog-fahren
gelernt
habe:
Frank
konnte
nicht
mehr
fahren
und
ich
musste
einspringen.
Leider
ging
auch
das
nicht
so
ganz
ohne
Schaden
ab:
Bei
der
Abfahrt
von
der
Arztpraxis
hat
sich
ein
Ast
hinter
dem
Unimog
verklemmt.
Das
„Klong“
habe
ich
ignoriert
–
und
habe
dadurch
den
Baum
vor
der
Arztpraxis
in
der
Mitte
gespalten.
Ich
glaube,
der
Arzt
war sehr froh, als wir endlich endgültig weg waren…
Das
ist
glücklicherweise
der
einzige
„Unfall“
geblieben
–
aber
der
Strandurlaub
in
Mozambique
war
damit
trotzdem
gestorben.
Frank
konnte
nicht
nur
nicht
mehr
fahren
–
wenn
unser
Dicker
irgendein
Problem
bekommen
hätte,
er
hätte
ihn
nicht
reparieren
können.
Und ich wäre da auch keine große Hilfe gewesen.
Wie
ich
in
den
nächsten
Tagen
feststellen
durfte,
ist
der
Unimog
ein
wirkliches
Männerauto:
Egal,
was
man
machen
will,
man
sollte
mindestens
1,80
Meter
groß
sein
(sonst
kommt
man
nirgendwo
dran)
und
über
ausreichend
Kraft
verfügen.
Meine
Aufgabe
waren
bisher:
saubermachen,
kochen,
waschen.
Nun
kam
fahren,
Ausstiegsleiter
ein-
und
aushängen,
Bett
bauen,
Campingmöbel
aufstellen
und
abbauen,
Klo
leeren,
Stromanschließen,…..
mit
dazu.
Mit
anderen
Worten:
Ich
war
jede
Minute
beschäftigt.
Frank
hat
sich
das
nicht
allzu
lange
angesehen
–
und
dann
beschlossen,
dass
wir,
bis
es
seinem
Daumen
wieder
etwas
besser
geht
–
in
B&B
absteigen
(„Scheiß
aufs Geld“ Originalzitat Ende). ….. Ich habe mich nicht wirklich gewehrt…..
Regenzeit
Aufgrund
des
vielen
Regens
waren
die
Tiere
nicht
auf
die
von
der
Strasse
gut
sichtbaren
Wasserlöcher
angewiesen
–
und
deswegen
auch
weitestgehend
unsichtbar.
Der
Busch
war
sehr
dicht
und
sehr
grün
–
und
behinderte
die
Wildbeobachtungen
noch
zusätzlich.
Trotzdem
haben
wir
innerhalb
der
ersten
beiden
Tage
schon
die
Big
Five
(Löwe,
Leopard,
Elefant,
Büffel,
Nashorn)
gesehen.
Vermutlich
lohnt
sich gerade bei so schlechten Bedingungen der höhere Sitz des Unimogs doppelt!
Unerwünschter Besuch
Auch
wenn
es
nicht
sehr
heiß
war
–
den
Wolken
und
dem
Regen
sei
Dank
–
war
die
Kabine
abends
doch
recht
warm.
Damit
wir
trotzdem
gut
schlafen
konnten,
haben
wir
mit
offenen
Fenstern
und
Türen
bei
jeder
Gelegenheit
für
Durchzug
gesorgt.
Nachts
sind
die
Fenster
der
Fahrerkabine
und
das
Dachfenster
immer
offen.
Sollte
das
Lüftchen
in
der
Nacht
doch
ein
wenig
zu
kalt
werden,
wird
einfach die Schiebetür des Durchstiegs geschlossen.
Bisher
hat
das
immer
sehr
gut
geklappt
–
aber
leider
scheinen
offene
Einstiegslucken
für
Krügerpark-Affen
eine Einladung für eine Stippvisite zu sein.
Bei
unserem
ersten
Gast
bin
ich
am
frühen
morgen
durch
ein
Wackeln
des
Unimogs
aufgewacht.
Das
ist
eigentlich
nicht
ungewöhnlich,
wenn
ein
Tier
über
das
Dach
läuft,
bewegt
sich
die
Kabine
immer
ein
wenig
–
aber
man
hört
gleichzeitig
kleine
Füße
über
das
Dach
trippeln.
Dieses
Mal
war
nichts
zu
hören
–
und
das
Wackeln
hörte
auch
nicht
auf.
Da
Frank
am
Abend
vorher
schon
Bedenken
wegen
der
offenen
Fenster
hatte,
habe
ich
mit
noch
halb
geschlossenen
Augen
doch
mal
lieber
die
Fahrerkabine
kontrolliert
–
und
dort
eine
Meerkatze
überrascht,
die
die
dort
vergessenen
Macadamianüsse
klauen
wollte.
Die
Flucht
war
so
hektisch,
dass
der
Kleine
seine
Kopf
heftig
an
dem
Fensterrahmen
angestoßen
und
auch
noch
seine
Beute
liegen
gelassen
hat.
Nun
ja
–
Nüsse
lässt
man
nicht
bei
offenem
Fenster
im
Wagen
liegen.
Diesen
„Besuch“
haben
wir
als
unseren
Fehler abhackt.
Unser
zweiter
Gast
war
ein
ausgewachsenes
Pavianmännchen,
dass
am
späten
Nachmittag
über
die
Beifahrertür
reingeklettert
ist
–
und
gerade
in
die
Kabine
wollte,
als
ich
ihn
entdeckt
habe.
AAAAAAiiiIIIIIIHHHH!!!
Meinen
Schrei
hat
man
sicherlich
noch
in
Tokio
gehört.
Der
Pavian
war
davon
allerdings
wenig
beeindruckt
–
aber
doch
so
vorsichtig,
dass
er
seinen
Besuch
kurzfristig
beendet
hat.
Allerdings
nicht
ohne
um
den
Wagen
herum
zulaufen,
um
über
den
hinteren
Einstieg
zu
kontrollieren, ob das völlig hysterische Weibchen nicht vielleicht auch aus dem Wagen geklettert ist….
Erste
Gegenmaßnahme
gegen
diese
unerwünschten
Gäste
war,
dass
wir
offene
Türen
nicht
mehr
unbeobachtet
lassen
UND
selber
dabei
auch
aus
größerer
Entfernung
deutlich
sichtbar
sind.
Die
zweite
Maßnahme,
die
erstaunlicher
weise
tatsächlich
geholfen
hat,
waren
Moskitonetze
an
den
Seitenfenstern.
Die
Affen
sehen
die
Netze
als
Barriere
–
und
haben
scheinbar
noch
nicht
gelernt,
dass
sie
sehr
einfach
entfernt
werden
können.
Und
hoffentlich
dauert
es
auch
noch
eine
Weile,
bis
die
Kerlchen darauf kommen…
Giriyondo Borderpost
Auch
wenn
wir
nicht
ans
Meer
fahren
–
nach
Mozambique
wollten
wir
trotzdem.
Die
Neugierde
auf
den
neusten
Teil
des
Krügerparks
hat
uns
keine
Ruhe
gelassen.
Und
deswegen
sind
wir
für
einen
Tag
über einen der beiden Granzübergänge des Krügerparks nach Mozambique eingereist.
Innerhalb
der
Zollunion
Süd-Afrika,
Namibia,
Botswana
laufen
die
Grenzübertritt
eigentlich
so
ab,
wie
man
das
früher
innerhalb
von
Europa
kannte:
Ausfüllen
von
Formularen,
Schlange
stehen,
Stempel
abholen.
Also
eigentlich
nur
lästig…
Verlässt
man
die
Zollunion
verlässt
man
auch
die
Welt
der
geregelten
Bürokratie
und
reist
in
die
dritte
Welt
ein.
Und
bei
einem
solchen
Grenzübertritt
weiß
man
eigentlich
nie,
was
einem
erwartet.
Sicher
ist
allerdings:
sehr
unfreundliche
Beamte,
hohe
Kosten
für
Visa,
sehr
lange
Wartezeiten,
undurchsichtige
Abläufe,
ect…
Ähnliches
haben
wir
daher
auch
in
Giriyondo
erwartet.
Tatsächlich
wurden
wir
sowohl
auf
der
Seite
von
Süd-Afrika
als
auch
auf
der
Seite
von
Mozambique
von
farbigen
Beamten
empfangen,
deren
Gesichter
auch
aus
Stein
hätten
gemeißelt
sein
können
–
ein
Lächeln
oder
irgendeine
persönliche
Reaktion
ist
nicht
ihrer
Position
vereinbar.
Und
natürlich
musst
das
Auto
innen
und
außen
kontrolliert
werden.
Allerdings…
im
Laufe
der
Kontrolle
stellte
sich
dann
raus,
dass
die
Jungs
eigentlich
nur
neugierig
und
an
dem
Wagen
interessiert
waren.
Und
zwar
mit
durchaus
unterschiedlichen
Interessensschwerpunkten:
Die
Süd-Afrikaner
wollten
wissen,
wie
schnell
der
Wagen
fahren
kann
und
was
er
verbraucht.
Die
Mozambiquer
wollten
wissen,
wo
man
schläft,
wie
man
kocht
und
wo
die
Wassertanks
sind.
Aber
auf
beiden
Seiten
entwickelten
sich
die
Kontrollen
mehr
und mehr zu einem freundschaftlichen Gespräch.
Da
es
sich
bei
Giriyondo
um
einen
sehr
kleinen
Grenzübergang
handelt,
den
nicht
wirklich
viele
Autos
nutzten,
kamen
wir
hier
in
die
kuriose
Situation,
dass
wir
die
Zöllner
dazu
anhalten
mussten,
unser
Carnet
de
Passage
abzustempeln
–
dieses
Dokument
kannten
sie
bisher
noch
nicht.
Da
das
Carnet
de
Passage
nur
in
Englisch
und
Französisch
beschriftet
ist,
standen
die
Mozambiquer
vor
einem
echten
Problem.
Aber:
Nach
einer
Konferenz
von
3
Zöllnern,
haben
wir
das
Formular
selber
ausgefüllt,
die
Zöllner
haben
es
gemeinsam
überprüft
–
und
haben
uns
die
Gebühren
für
die
mozambiquischen
Zollformalitäten
wieder
zurück
gegeben.
Diese
10
Rand
sind
direkt
in
die
Kaffeekasse
gewandert.
Immerhin
wollten
wir
am
selben
Nachmittag
ja
über
denselben
Grenzübergang wieder zurück nach Süd-Afrika.
Der Besuch des neuen Teils des Krügerparks lässt sich folgendermaßen zusammenfassen:
1)
Die
Tierdichte
ist
dort
immer
noch
sehr
gering.
Tiere
waren
nur
in
der
Nähe
der
Grenze
zu
Süd-
Afrika zu sehen.
2) Die Strassen sind ganz o.k. – allerdings sind die 4x4-Routen auch wirklich nur mit 4x4 befahrbar
3) Der Park ist so gut wie nicht besucht – hier kann man noch Wildnis pur erleben.
4) Die Kosten sind die gleichen wie in SA.
Der
Grenzübertritt
am
Nachmittag
zurück
nach
Süd-Afrika
war
eine
nette
Überraschung:
Wir
wurden
von
den
Grenzern
wie
alte
Freunde
begrüßt.
Die
Formalitäten
waren
sehr
schnell
erledigt
–
weil
jeder
noch
schnell
ein
Foto
von
sich
und
dem
GiraffenMog
machen
musste.
…
Ich
liebe
diese
kleinen
Grenzposten….