Nord-Namibia 2008
Jeder
der
letzten
Reiseberichte
fing
mit
dem
Satz
an:
„Eigentlich
wollten
wir
nach
(Reiseziel)
fahren,
aber...“
und
dann
folgte
der
Grund,
warum
es
nicht
geklappt
hat.
Ich
möchte
hier
nicht
mit
lieb
gewonnenen
Traditionen
brechen
–
auch
dieser
Bericht
fängt
genauso
an.
Enthält
aber
gegen
Ende
eine
überraschende Wendung:
Eigentlich
hatten
wir
uns
seelisch
und
moralisch
darauf
vorbereitet,
dass
wir
in
Pretoria
landen,
unseren
Dicken
abholen
–
und
er
keinen
Meter
fahren
kann,
weil
das
Getriebe
in
Einzelteilen
neben
ihm
liegt.
Wir
hatten
ihn
in
der
Obhut
der
Werkstatt
gelassen,
die
den
Getriebeschaden
ein
Jahr
zuvor
repariert
hat.
Das
Getriebe
hat
nach
dieser
Reparatur
zwar
funktioniert
–
aber
der
5.
Gang
hat
nach
wie
vor
gehakt
und
im
Leerlauf
gab
das
Getriebe
ein
ziemlich
lautes,
rasselndes
Geräusch
von
sich.
Diese
beiden
Punkte
sollten
noch
behoben
werden.
Die
Werkstatt
hatte
für
diese
Nachbesserung
6
Monate
Zeit.
Da
die
Süd-Afrikaner
dazu
neigen,
alles
in
letzter
Sekunde
zu
machen,
haben
wir
unsere
Ankunft
Wochen
vorher
mehrfach
angekündigt
–
in
der
Hoffung,
dass
das
Getriebe
nicht
erst
am
Tag
unserer
Landung
ausgebaut
würde.
Gut
–
die
Befürchtungen
sind
nicht
wahr
geworden:
Unser
Dicker
stand
startbereit
da
und
hat
nur
auf
uns
gewartet
–
allerdings
immer
noch
mit
rasselndem Geräusch und hakendem 5.Gang. Die haben die Reparatur glatt vergessen...
Macht
nichts!
Fahren
konnten
wir
–
und
so
mussten
wir
uns
auch
keine
Gedanken
machen,
wo
wir
ihn
zwischen August und Februar parken... Er wurde ja in der Werkstatt wieder erwartet!
Also sind wir pünktlich und wie geplant nach Namibia gestartet.
Entfernungen
Was
keinen
Spaß
macht,
sind
die
Entfernungen
im
südlichen
Afrika.
Auch
wenn
der
Unimog
mit
Turbo
und
Splittgetriebe
ausgerüstet
ist:
Für
den
Transkalahari-Highway
haben
wir
4
Tage
benötigt.
Und
zwar
jeweils
hin
und
zurück!
So
was
ist
erstens
lästig
und
verkürzt
den
sowieso
immer
zu
kurzen
Urlaub
nochmal
zusätzlich.
Deswegen
werden
wir
demnächst
anders
machen:
Der
Unimog
emigriert
nach
Namibia!
Wir
werden
uns
ein
paar
Anlaufstellen
in
der
Nähe
von
Flughäfen
suchen,
so
dass
wir
nicht
jedes
Mal
von
Pretoria
starten
und
ihn
auch
wieder
dort
hin
zurück
bringen
müssen.
Am
liebsten
hätte
ich
ihn
gleich
bei
dieser
Tour
in
Namibia
gelassen.
Das
ging
nicht,
weil
das
Getriebe
noch
mal
auseinander
gebaut
werden
muß,
entweder
eine
Klimaanlage
in
oder
ein
Dachzelt
für
heiße
Nächte
auf
den
Unimog
montiert
und
Astabweiser
ebenfalls
noch
ergänzt
werden
müssen.
Aber
sobald
diese
Punkte abgehackt sind...
kleinere Pannen
Auch
dieses
Mal
ging
es
nicht
ganz
ohne
ab:
Nach
den
ersten
1000km
auf
dem
Transkalahari-Highway
mussten
wir
feststellen,
dass
die
Vorderreifen
stark
ablaufen
–
und
zwar
hauptsächlich
außen.
Die
Vermutung
war,
dass
die
Spur
nicht
mehr
ganz
stimmt.
Nach
einer
längeren
Diskussion
haben
wir
eine
Nacht
Aufenthalt
in
Windhoek
eingelegt
und
die
Spur
in
der
dortigen
Mercedes-LKW-Werkstatt
vermessen
und
einstellen
lassen.
Auch
hier
war
ich
wieder
überrascht:
wir
sind
abends
um
18:00
ohne
t
e
l
e
f
o
n
i
s
c
h
e
Ankündigung
dort
aufgelaufen,
haben
erklärt
was
wir
wollen
–
und
haben
tatsächlich
am
nächsten
Morgen
um
9:00
einen
Termin
bekommen.
Mit
Messen,
einstellen
und
tauschen
der
Reifen
von
vorne
nach
hinten
waren
wir
noch
vor
Mittag
fertig
–
und
die
Maßnahme
hat
auch
den
erwünschten
Erfolg
gebracht.
Wenn
man
daneben
steht,
dann
funktionieren
viele
Dinge
in
Afrika
sehr
viel
einfacher
als
in
Deutschland.
Allerdings muß man daneben stehen bleiben...
Das
nächste
„Was
ist
denn
nun
schon
wieder
los?“
trat
bei
der
Fahrt
in
Richtung
Norden
an
der
Skeleton
Coast
auf:
Aus
unserem
Ersatztank
hat
sich
Diesel
rausgedrückt.
Großes
Rätselraten:
Ist
irgendetwas
mit
der
Verbindung
zwischen
den
beiden
Tanks
nicht
in
Ordnung,
so
dass
Diesel
von
vorne
nach
hinten
gedrückt
wird?
Haben
wir
ein
Leck
irgendwo???
Die
Tankuhr
des
vorderen
Tanks
wurde
auf
den
nächsten
100km
genauestens
beobachtet.
Und
alle
paar
Kilometer
haben
wir
einen
Stopp eingelegt, um Diesel aus dem Reservetank abzulassen und per Kanister vorne reinzukippen.
Des
Rätsels
Lösung
war
ganz
einfach:
Wir
hatten
nicht
mit
dem
Klima
der
Skeleton
Coast
gerechnet.
Von
morgens
bis
gegen
Mittag
kommt
der
Wind
aus
dem
Landesinneren
–
aus
der
Namib
–
und
bringt
drückende
Hitze
mit
sich.
Da
die
Sonne
die
ganze
Zeit
scheint,
wird
man
in
dieser
Zeit
im
Führerhaus
gebraten.
Als
würde
ein
Schalter
umgelegt,
dreht
am
frühen
Nachmittag
der
Wind
und
kommt
nun
von
der
See
–
und
ist
deutlich
kälter.
Die
Temperatur
fällt
innerhalb
von
Stunden
so
stark,
dass
ein
Sweatshirt ganz angenehm ist.
Wir
hatten
am
Nachmittag
in
Hentjesbay
–
wo
es
ziemlich
frisch
war
–
beide
Tanks
gefüllt
und
sind
dann
nur
noch
ca.
100km
weiter
nach
Cape
Cross
gefahren.
Am
nächsten
Morgen
–
als
die
Temperaturen
dann
deutlich
anstiegen
–
war
der
Reservetank
natürlich
noch
vollständig
gefüllt
und
es
war
nicht
genügend
Platz
für
den
sich
nun
ausdehnenden
Diesel.
Manche
Probleme
macht
man
sich
selber....
Andere
Probleme
fallen
unter
die
Kategorie
„Shit
happens“
–
und
man
kann
einfach
gar
nichts
dagegen
tun:
Nach
glücklicher
Ankunft
in
Terrace
Bay
–
den
so
ziemlich
nördlichsten
Punkt
der
Skeleton
Coast,
der
noch
touristisch
erschlossen
ist
–
kam
der
beste
Ehemann
von
allen
auf
die
Idee
sicherheitshalber
mal
wieder
das
Öl
in
den
Vorgelegen
zu
kontrollieren
und
nachzufüllen.
Bisher
hat
das
immer
prima
geklappt
–
aber
dieses
Mal
hat
er
zum
Öffnen
die
andere
der
beiden
Schrauben
losgedreht.
Und
diese
Schraube
ist
wohl
schon
einmal
von
einem
Bundeswehler
überdreht
und
war
mit
Hilfe
eines
Drahtes
provisorisch
in
das
Gewinde
reingeschraubt
worden.
Dieser
Draht
ist
beim
Aufdrehen
gebrochen
–
und
nun
hatte
die
Schraube
in
dem
Gewinde
keinen
Griff
mehr.
Mist!
Eine
Ersatzschraube
dieses
Typs
hatten
wir
nicht
dabei
–
und
die
400km
bis
zur
nächsten
Ortschaft,
die
diese
Bezeichnung
auch
verdient
–
konnten
wir
mit
einem
offenen
Vorgelege
nicht
fahren.
Terrace
Bay
hat
zwar
eine
kleine
Werkstatt,
aber
die
Ausrüstung
dort
ist
nicht
so
prickelnd.
Eine
passende
Ersatzschraube
war
dort
nicht
zu
finden
–
und
Einkleben
hat
mit
zwei
verschiedenen
Klebern
ebenfalls
nicht
funktioniert....
sie
waren
einfach
schon
zu
alt
(Afrika
eben!).
Dummerweise
habe
ich
zu
diesem
Zeitpunkt
eine
Magen-Darm-Geschichte
ausgebrütet
und
war
in
Folge
dessen
nicht
besonders
geduldig.
Nachdem
auch
der
zweite
Klebeversuch
in
die
Binsen
ging
und
die
Männer
dann
noch
eine
dritte
Klebe-
Möglichkeit
probieren
wollten,
war
mir
mittlerweile
so
elend,
dass
ich
vehement
darauf
bestanden
habe, dass diese blöde Schraube jetzt endlich festgeschweisst wird. BASTA! SOFORT!!!!
Immerhin
gibt
es
zwei
davon
–
das
Ding
braucht
doch
kein
Mensch!
Wie
sich
rausgestellt
hat,
war
das
die
beste
Idee
überhaupt:
Die
Schweißpunkte
haben
die
ganze
Strecke
bis
Pretoria
gehalten
und
werden
wohl
auch
nicht
mehr
ersetzt
werden.
Das
Einzige,
was
wir
noch
unternommen
haben
war,
in
Kamajab
eine
passende
Ersatzschraube
zu
besorgen.
Damit
so
was auch bestimmt nicht noch einmal passiert...
Leider
war
das
noch
nicht
so
ganz
alles:
Auf
dem
Heimweg
(wieder
4
Tage
Transkalahari-Highway
in
die
andere
Richtung.
Gääääähhhhnn!)
kamen
uns
Armee-Fahrzeuge
entgegen.
Dieser
Highway
ist
nicht
besonders
befahren
–
aber
dafür
ziemlich
lang.
Die
Wahrscheinlichkeit,
dass
wir
einen
LKW
treffen,
unter
seinem
Reifen
ein
Steinchen
wegspritzt
und
unsere
Windschutzscheibe
zertrümmert,
ist
ziemlich
gering
–
aber
passiert
ist
es
trotzdem.
Vielleicht
sollten
wir häufiger mal Lotto spielen, bei unserem Glück...
Gesehen
haben
wir
zunächst
nichts
–
auch
wenn
wir
den
Einschlag
deutlich
gehört
haben.
Fündig
sind
wir
erst
geworden,
nachdem
wir
den
Krempel,
der
sich
auf
dem
Armaturenbrett
so
ansammelt
(Karten,
GPS-Geräte,
Baseballcaps,
Tempos,
...)
weggeräumt
hatten.
Direkt
unter
den
Scheibenwischern
war
ein
Cent-großes
Loch.
Glücklicherweise
ist
die
Scheibe
nicht
weiter
gerissen.
Aber
damit
das
nicht
auf
einer der nächsten Touren passiert, werden wir sie wohl ersetzten lassen müssen...
Männerspielzeug
Ich
habe
jetzt
den
Bewies
dafür,
dass
ein
Unimog
DAS
Männerspielzeug
für
Männer
zwischen
10
und
100
Jahren
ist.
Und
verblüffender
Weise
auch
kulturübergreifend....
Wir
konnten
einem
Buschmann
eine
wirkliche
große
Freude
machen,
indem
wir
ihm
erlaubt haben, auf dem Fahrersitz zu klettern.
(Uni)Mogler
Die
Unimogfahrer
und
–Fans
sind
eine
eingeschworene
Gemeinde
–
und
das
gilt
kontinentübergreifend.
Wir
haben
in
Namibia
gleich
mehrere
Gleichgesinnte
getroffen
und
besucht.
Von
zwei
Moglern
haben
wir
von
anderen
erzählt
bekommen
–
und
da
wir
gerade
in
der
Nähe
waren,
sind
wir
einfach
mal
vorbei
gefahren.
Obwohl
wir
unverhofft
als
völlig
Fremde
vor
der
Tür
standen,
kam
unser
Besuch
scheinbar
nicht
ungelegen
–
und
wir
haben
tolle
Nachmittage
beim
Vergleich
der
Unimogs,
Bilder
gucken
und
Schwätzchen
halten
verbracht.
Einen
Deutschen
haben
wir
getroffen,
der
mit
seinen
6x6-Unimog
und
seiner
ganzen
Familie
nach
Namibia
gefahren
und
einfach
dort
geblieben
ist.
Sehr
nett
fand
ich,
dass
er
nach
Windhoek
in
die
Werkstatt
gekommen
ist,
nachdem
er
gehört
hat,
dass
dort
gerade
ein
Unimog
durchs
Tor
gefahren
ist.
Es
könnte
ja
sein,
dass
wir
seine
Hilfe brauchen...
Campen
Die
Zeiten
ändern
sich
–
auch
in
Namibia.
Früher
war
es
kein
Problem,
in
Etosha
einzufallen,
sich
an
der
jeweiligen
Rezeption
zu
melden
und
einen
der
Campingplätze
zu
beziehen.
Das
war
allerdings
zu
einer
Zeit,
in
der
die
Unterkünfte
nur
ein
Weniges
mehr
gekostet
haben
als
das
Campen
–
und
diese
Zeiten
sind
seit
der
Renovierung
der
Camps
vorbei.
Die
Campingplätze
sind
über
Monate
im
voraus
ausgebucht
–
und
weil
wir
auf
einen
Besuch
in
Etosha
nicht
verzichten
wollten,
haben
wir
auch
gleich
mit
den
neuen
Preisen
in
Etosha
Bekanntschaft
geschlossen.
Andererseits:
Die
Etosha-Camps
wurden
so
renoviert,
dass
sie
–
berücksichtigt
man
mal
die
tolle
Destination
–
ihren
Preis
mehr
als
wert
sind
und
den
Vergleich
zu
privaten
Lodges
außerhalb
nicht
scheuen müssen.
Anders
sieht
es
dagegen
in
Terrace
Bay
aus:
Hier
wurden
lediglich
die
Preise
renoviert
–
die
Unterkünfte
haben
denselben
alten
„50iger
Jahre
und
seitdem
heftig
benutzt“-Stil,
für
den
die
staatlichen
Camps
in
den
„alten“
Zeiten
bekannt
waren.
Leider
gibt
es
in
Terrace
Bay
keine
Möglichkeit
legal
zu
campen
-
und
der
Campingplatz
im
nahe
gelegenen
Torra
Bay
ist
nur
im
Sommer
offen...
Wenn
man
dies
nachmittags
um
16:00
Uhr
feststellt,
dann
hat
man
mit
einem
Unimog
auch
keine
reelle
Chance
mehr
innerhalb
der
Gate-Öffnungszeiten
den
Park
wieder
zu
verlassen
-
und
muß
in
den
saueren
Apfel
beißen....
Schön
ist,
dass
sich
im
Namib-Naukluft-Park
bisher
nichts
geändert
hat.
Die
Campingplätze
sind
so
gut
wie
gar
nicht
besucht,
kosten
immer
noch
kleines
Geld
–
und
sind
einfach
traumhaft
gelegen.
Wir
haben
auf
den
Weg
zu
dem
Welwitscha
Valley
eine
Nacht
in
einem
Flussbett
verbracht,
die
einsamer
nicht
hätte
sein
können.
Am
nächsten
Morgen
–
wir
waren
gerade
bei
den
Vorbereitungen
für
das
Frühstück
und
daher
wirklich
nicht
leise!
–
haben
wir
einen
Schakal
zu
Tode
erschreckt.
Der
Campingplatz
liegt
scheinbar
auf
seiner
morgendlichen
Route
–
und
er
war
so
in
Gedanken
oder
noch
nicht
richtig
wach,
dass
er
fast
neben
uns
stand,
bevor
ihm
klar
wurde,
dass
da
Zweibeiner
sind.
Der
Arme
ist
mit
allen
4
Füßen
gleichzeitig
in
die
Luft
gesprungen
und
hat
das
Weite
gesucht.
Wenn
die
Wildtiere
so
auf
Camper
reagieren,
dann
kann
man
sicher
sein,
dass
sich
dort
nicht
allzu
häufig
Leute
aufhalten.
Die
Abgeschiedenheit
hat
allerdings
auch
einen
Preis:
keine
Duschen
und
ein
Plumpsklo.
Für uns kein Problem, da wir im Unimog quasi alles dabei haben...