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Damaraland (NA) mit Freunden Februar 2015 In Gesellschaft Dieses Mal waren wir in Begleitung unterwegs. Beide waren zum ersten Mal in Nambia und einer kannte Afrika überhaupt nicht. Deswegen hatte ich eine Route geplant, die die Sehenswürdigkeiten enthält, welche man kennen sollte. Zudem sollte die Route ein Namibia zeigen, das die wenigsten Touristen zu sehen bekommen und in welches wir uns verliebt haben. Und: Sie sollte in 3 Wochen fahrbar sein, ohne dass die gesamte Reisegesellschaft im Anschluss wegen Entkräftung erst einmal ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Keine ganz so einfache Aufgabe….. Tatsächlich sind wir wieder ein bisschen zu viel gefahren - obwohl ich den Süden des Landes komplett ignoriert habe. Aber ich glaube schon, dass es den beiden gefallen hat. Und vielleicht sogar so sehr, dass sie wieder kommen werden… Autokauf Ich will es gar nicht großartig spannend machen: Der Mog hat immer noch kein kleines Brüderchen. Alle Wagen, die wir gesehen haben, waren in einem wirklich miesen Zustand und waren durchweg zu teuer. Teilweise erschien die Kilometerangabe des Händlers im Vergleich zu dem Zustand des Wagens zweifelhaft und ein Händler war nicht mal in der Lage, das angebotene Fahrzeug zu zeigen. Angeblich wäre der Wagen in Gebrauch und könnte nicht in der Ausstellungsfläche gezeigt werden. Wer kauft denn ungesehen einen Wagen, der noch aktiv gefahren wird?????!? Andere Wagen haben einen Ausbau, den wir so nicht wollen den der Verkäufer sich aber mehr als gut bezahlen lassen will. Ein Beispiel ist ein Dachzelt, das in einen Koffer aus Plastik eingepackt wird. Ich möchte einen Ausbau, in dem man das Dach aufklappen kann. Geschlafen wird auch bei diesen Ausbauten oben im Dach aber man kann vom Inneren des Wagens ins Bett klettern und muss nicht an der Wagenseite mit Hilfe einer Leiter hochkrabbeln. Vorteil: Wenn sich im Inneren des Wagens eine Toilette befindet und die wird sich dort befinden!!!! ist sie mit ein bisschen Übung auch mit geschlossenen Augen erreichbar. Außerdem ist die Menge der Zeltplane, die bei diesen Aufbauten zusammengeklappt werden muss, sehr übersichtlich. Wir haben das bei unseren Mitreisenden jeden Morgen beobachten dürfen: Das Einklappen von größeren Dachzelten ist eine Wissenschaft für sich. Man kann diese Dinger nur einklappen, indem man sich auf die Reifen stellt, sich dicht an den eingestaubten Wagen kuschelt und zerrt, zieht, stopft und schimpft. Nachdem das Dachzelt weggepackt ist, können alle Beteiligte erst noch mal duschen gehen. So was will ich auf gar keinen Fall! Wenn das etwas werden soll, dann brauchen wir mehr Glück oder eine andere Herangehensweise. Beides zeichnet sich derzeit noch nicht ab. Für den Moment geben wir das Vorhaben “Autokauf” auf. Bekanntheitsgrad Dass unser Mog schon von ziemlich vielen Leuten gesehen wurde, ist nicht weiter verwunderlich. Immerhin waren wir in den letzten Jahren für jeweils 3 Monate im Land unterwegs und davon jedes Mal einige Tage (für meinen Geschmack immer viel zu viel!) auf den Windhoeker Straßen. Wenn wir einem Windhoeker von dem Dicken erzählen, bekommen wir in 2 von 3 Fällen die Antwort „Echt? Den Wagen habe ich schon mal gesehen!“. Dass das jetzt auch schon außerhalb von Windhoek funktioniert, ist neu. In Swakopmund hat uns ein Tankwart gefragt, ob der Wagen immer noch in Windhoek steht. „????!???“ Erklärung: Der junge Mann hat bis vor kurzem an unserer Stammtankstelle in Eros gearbeitet und hat den Dicken dort mehrfach aufgefüllt. Aber auch in einer Lodge im Damaraland wurden wir von dem Manager mit den Worten begrüßt „Euch habe ich schon mal irgendwo gesehen!!!“ Der Effekt weitet sich aus…. Fahrendes Zuhause Aber auch bei mir zeigen die häufigen Touren in unserem Dicken Wirkung: 1) Ich schlage mir nicht mehr ganz so oft die Birne an. 2) Ich kann wieder ohne größere Hautabschürfungen zwischen Fahrerkabine und Aufbau hin- und herklettern. 3) Duschen und anschließendes wieder Aufstehen in der kleinen Dusche geht wieder besser. Das Herausfalten sieht vermutlich immer noch nicht elegant aus aber ich brauche keine fremde Hilfe mehr! 4) Ich kann nicht mehr in den Betten von Lodges schlafen! Punkt 4) nervt etwas. Manchmal habe ich den dringenden Wunsch, den Tisch nicht selbst zu decken und keine selbstgekochten Fertiggerichte zu essen (zu so aufwendigen Sachen wie selbst Grillen sind wir abends zu müde!). Auch wenn die Sache mit der Dusche gut klappt ab und zu ist eine richtige Dusche schon sehr schön… Dafür müssen wir uns in einer Lodge einmieten. Und das bedeutet, dass wir in dem Zimmer auch schlafen. Und genau da beginnt das Problem. Die Kuhlen in dem Bett passen nicht zu meinen „Kurven“, die Kissen fühlen sich komisch an und das Ganze riecht auch fremd. Ich liege dann in einem tollen Chalet und kann nicht einschlafen. Kennt jemand ein Mittel gegen sowas???? Verluste Klar auch dieses Mal ging es nicht ohne ab. Als erstes hat die Tauchpumpe versagt, die unser Trinkwasser in den Wasserhahn über der Spüle befördern sollte. Ausnahmsweise war der Grund mal nicht ein zu mutig genommenes Schlagloch. Vermutlich war das Ding nach 10 Jahren (es war immer noch die erste Pumpe!) so verkalkt, dass sie einfach nicht mehr pumpen konnte. GöGa sagt zwar immer, dass er alle Ersatzteile dabei hat aber dabei haben und finden sind leider zwei verschiedene Dinge… Und so haben wir für die gesamte Tour das Trinkwasser über einen Schlauch angesaugt und in Plastikbehälter abgefüllt. Damit hat es nicht nur nach den Wasseraufbereitungstabletten, sondern zusätzlich auch noch nach Plastik geschmeckt. Bäh!!!! Unser Zündschloss fing auch an zu zicken: Die Befestigung hatte sich gelöst, so dass man den Schlüssel drehen konnte aber nichts passiert ist. Hat eine Schrecksekunde gedauert, bis klar war, dass nur das Zündschloss wieder festgedreht werden muss und der Mog NICHT kaputt ist. Für mich viel schlimmer war der Absturz meiner Kamera und meines besten Stücks dem 100-400 mm Canon Objektivs der L-Serie. Es liegt seit Jahren friedlich auf dem Bett, wenn wir fahren. Mittlerweile lassen wir die Schiebetür zwischen Fahrer- und Wohn-Kabine auf. Damit sorgen wir ohne Lüfter für Druckausgleich. Wir ziehen zwar immer noch Staub durch die hintere Einstiegstür in die Kabine aber er verteilt sich nicht mehr ganz so flächendeckend, wie das beim Einsatz des Lüfters der Fall ist. Dieses Mal wurde ein kleines Schlagloch der Kamera zum Verhängnis: Ein kleiner Hupfer, verbunden mit einer geringen Drehung und das Objektiv schlug zwischen Fahrer- und Beifahrersitz auf der Metallplatte ein. Was ich in dem Moment empfunden habe, kann vermutlich nur ein anderer Fotograf verstehen! Ich habe gleich ausprobiert, ob das Ding noch funktioniert. Ich war mir nicht ganz sicher, aber es schien noch alles in Ordnung zu sein. Kamera wieder hinten reinlagen, jammern und überlegen, wie man sowas in Zukunft verhindern kann, war die nächste Aktion. GöGa fährt während dessen los und zwei Minuten später passierte exakt das Gleiche noch einmal! Das zweite Mal in 10 Jahren! Innerhalb von 5 Minuten!!! Es war definitiv nicht mein Tag. Glücklicherweise ist das Objektiv hart im Nehmen. Ich habe den Eindruck, dass es ein klein wenig dejustiert ist aber immer noch funktioniert! Hat der Himmel Wi-Fi? Wir sind nun schon in so einige Schlaglöcher reingefallen. Und auch die Straßen, die wir in dem letzten Jahr gefahren sind, hatten häufiger Wellblech- Oberflächen als Asphalt. Von dem, was sich im Mog befindet, ist schon einiges dabei kaputt gegangen. Vieles aber nicht der Innenausbau! Die Schränke haben sich nicht verzogen und sehen immer noch aus, wie am ersten Tag. Lediglich eine Zierleiste fällt ab und zu mal runter. Die Metallrahmen passen an den Ecken immer noch exakt aufeinander und die Türen schließen immer noch perfekt. Ich würde meinem Schwiegervater so gerne sagen, dass er bei dem Ausbau nicht nur eine gute, sondern eine mehr als exzellente Arbeit abgeliefert hat. Kann ich leider nicht, weil er im letzten Sommer gestorben ist….. Aber wer weiß, vielleicht gibt es ihn noch irgendwo und er liest auf dieser Webseite mit. Deswegen: Horst! Du bist einfach der Beste! Neuerungen Wir haben jetzt auch eine GoPro eine ziemlich kleine Videokamera, die während der Fahrt mitläuft. Für so einen Winzling macht sie ziemlich gute Aufnahmen. Sie ist in der Windschutzcheibe montiert, so dass wir von den Ausblicken durch die Scheibe jetzt auch Videoaufnahmen inklusive zugehörigem Ton haben. Oder zu mindestens hätten, wenn das Ding zuverlässig funktionieren würde. Leider kommen die GoPros scheinbar nicht mit der afrikanischen Sonne und dem Dauerbetrieb klar. Unsere Freunde hatten auch eine GoPro in der Windschutzscheibe und beide Geräte sind innerhalb von 30 Minuten am zweiten Betriebstag ausgefallen. Überhitzung der Akkus! Es hat ein paar Versuche gebraucht, bis wir dahinter gekommen sind, was das Problem ist. Jetzt läuft der kleine Scheisser nicht mehr im Dauerbetrieb, wird im Schlafen zugedeckt und vor der Sonne geschützt und der Akku wurde durch eine Stromversorgung ersetzt. Und nun läuft das Ding zuverlässig. Zumindest, wenn wir nicht gleichzeitig dran rumfingern. Auf der Teerstraße zwischen Swakopmund und Okahandja wollte GöGa Paviane filmen und stellte sie per Hand auf Aufnahmemodus. Ich lag hinten in der Kabine und hab gelesen. Bis zu genau diesem Moment da wollte ich wissen, wo wir sind. Frau könnte dazu durch den Durchstieg auf die die Straße schielen aber wozu haben wir ein neues Spielzeug? Also habe ich mir das Tablett gegriffen und die App geöffnet, um mir die Bilder der GoPro anzusehen. Dabei habe ich festgestellt, dass die GoPro ständig anfängt zu filmen, obwohl ich ihr das gar nicht gesagt habe. Also habe ich die Aufnahme wieder gestoppt. GöGa stellte vorne fest, dass die GoPro nach ein paar Sekunden die Aufnahme angehalten hat und hat sie wieder gestartet. Dieses Spiel haben wir ein paar Mal gespielt. Und dann erschien plötzlich ein dicker Daumen auf dem Bild in meiner App und hat der GoPro den Saft abgedreht. Das war der Moment, in dem es mir dämmerte, dass die GoPro keine Fehlfunktion hatte, sondern die Kommunikation zwischen uns nicht funzt. Außer der elektronischen Aufrüstung haben wir auch noch etwas für die Einbruchsicherheit getan. Der wunde Punkt des Mogs war und ist die Schiebetür zur Wohnkabine. Wenn wir aussteigen, können wir unmöglich alle Wertsachen mitschleppen was auch kontraproduktiv wäre, wenn wir überfallen würden! Also liegen sie in der Kabine. Die Schiebetür wird geschlossen. In der Fahrerkabine, die durch die Scheiben einsehbar ist bleibt nichts Interessanteres als eine leere Gummibärchentüte liegen. Ein Einbruch in die Wohnkabine dürfte bei dem schusssicheren Aufbau der Bundeswehr schwierig werden. Die Fahrertür zu knacken, ist jedoch ein Kinderspiel. Somit sind unsere Wertsachen durch die Fahrerkabine gut zugänglich. Waren sie zumindest, bis die Schiebetür einen neuen Griff bekommen hat. Durch diesen Griff kann eine Kette gezogen werden, die an den Beifahrersitz und –Tür festgemacht und mit einem Abus-Schloss verschlossen werden kann. Dieses Hindernis ist immer noch nicht unüberwindlich aber es dauert ein paar Minuten, die Fahrertür zu öffnen, die Kette zu knacken und dann noch die Kabine zu durchsuchen. Wir hoffen, dass dieser Aufwand Langfinder schon vor dem Versuch abschreckt. Ugab Valley Das absolute Highlight dieser Tour war das Ugab Valley und die Fahrt dorthin! In den ersten Tagen auf der Pad mussten wir die Touristenziele abklappern, die in Reichweite lagen. Klar wer in Namibia war, muss das Dead Vlei gesehen haben. Allerdings hat es in den letzten Jahren stark an Attraktivität verloren. Die Landschaft selber ist immer noch dieselbe man kann sie nur nicht mehr genießen. Dort werden in einem nicht endenden Strom Leute mit Bussen angekarrt. Ich weiß, ich war bisher einer von den Touris aber diese Landschaft inmitten eines Rummelplatzes zu genießen, geht einfach nicht. Und deswegen werden wir da wohl auch so schnell nicht mehr hinfahren…. Als Kontrastprogramm und unseren Freunden das „wahre“ Namibia zu zeigen sind wir zusammen auf einen 4x4 Trail ausgewichen. Zuerst sind wir von der Skeleton Coast aus über den Ugab Menhir-Trail zum Ugab gefahren, haben ihn überquert und sind dann nach Norden über den Huab in Richtung Palmwag weiter gefahren. In diesen 2 Tagen haben wir kein anderes Auto gesehen und waren allein in atemberaubender Landschaft. Zuerst staunt man einfach nur… dann ist man dankbar dafür, dass man diese Landschaft sehen darf. Und wenn man den Punkt erreicht hat, an dem man nicht glauben kann, dass es noch schöner wird, biegt man um die nächste Ecke und die Aussicht treibt einem die Tränen in die Augen. Da war eine Stelle an dem nördlichen Ufer des Huab, von der aus man auf die andere Seite des Flusses auf ein Hochplateau schaut von dort aus fliesen Flüsse aus weißem Sand über dunkel lila Felsen zurück in den Huab. Da hätte ich stundenlang stehen und einfach nur gucken können… Sehr entgegen kommend… Natürlich war auch Etosha Teil unserer Tour. Und hier war ich mir das erste Mal ganz sicher, dass das Rhino, das da vor mir ist, ein „Blacky“ sein muss. Unsere Freunde sind vorgefahren und haben das Rhino gesehen, das ihnen auf dem Weg vom Wasserloch weg entgegen kam. Also haben sie gedreht und das Rhino langsam verfolgt. Als uns der Wagen auf der Straße und dem Rhino - ein paar Meter weiter links im Busch - entgegen kam, haben wir natürlich nur den Wagen gesehen. „Wir wollten uns doch am Wasserloch treffen? Warum haben die beiden gedreht???“ Starrer Blick auf die beiden hektisch zur Seite deutenden Insassen und dann fiel der Groschen. DA IST EIN RHINO!!!!! Das Rhino selbst war allerdings weniger erfreut. Sein Plan war eigentlich, über die Straße zu marschieren und auf der anderen Seite im Busch zu verschwinden. Das ging bisher nicht, weil dieses Auto an seinen Hacken hing. Und nun war nicht nur ein Wagen hinter ihm, sondern ein noch größerer vorne! Und wenn es sich bewegt hat, dann haben die beiden Stinkkisten sich einfach mitbewegt. Frechheit! Wenn es über die Straße wollte, dann nur zwischen den beiden Wagen. Und diese 4 bis 5 Meter große Lücke war einfach zu eng. Also hat es mal kurz nachgedacht, ist zum Straßenrand gestiefelt… hat sich dann fairer Weise den größeren der beiden Wagen ausgesucht, um mit ein paar schnellen Schritten mit gesenktem Kopf in Richtung Stoßstange seinen Unmut kundzutun und hat dann mal abgewartet, was passiert. Natürlich haben wir schnellstens den Rückzug angetreten, haben die Lücke auf eine annehmbare Größe erweitert und das Rhino ist über die Straße marschiert. Dabei hatte ich einen wirklich guten Blick auf seine Oberlippe. Sie war definitiv spitz! Für ein „Blacky“ war dieses Kerlchen eigentlich noch ziemlich ruhig und höflich. Klar bei dem (Schein?) Angriff habe ich mich schon erschreckt. Aber ich glaube nicht, dass er das wirklich ernst gemeint hat. Mehr als ein böser Blick von der anderen Straßenseite kam jedenfalls nicht mehr nach…
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