Im Süden von Namibia &
Richtersveld N.P. (SA) Juni 2014 (Teil 2)
Richtersveld
Manchmal
werden
auch
Träume
wahr:
Wir
haben
schon
sooo
lange
über
einen
Besuch
im
Richtersveld
N.P.
in
Südafrika
nachgedacht.
Leider
ist
so
ein
Besuch
mit
einer
ziemlich
langen
An-
und
Abfahrt
verbunden.
Dieses
Mal
führte
unsere
Tour
an
der
namibianschen
Seite
des
Oranje
entlang
-
und
ich
konnte
sehnsüchtig
in
den
Richtersveld
N.P.
auf
der
südafrikanischen
Seite
schauen.
Trotzdem
war
der
Park
vermeidlich
unerreichbar.
Zwar
gibt
es
in
Sendlingsdrift
eine
Grenzstation
und
eine
Fähre
über
den
Oranje
-
aber
ich
dachte
bisher,
daß
diese
Fähre
nur
für
4
Tonnen
zugelassen
ist.
Als
wir
an
den
Abzweig
nach
Sendlingsdrift
kamen,
stand
da
ein
Schild,
daß
die
Fähre
für
6
Tonnen
ausgelegt
ist!!!
Das
ist
zwar
immer
noch
nicht
ganz
ausreichend
für
den
Dicken
-
auf
den
Weightbridges
hatten
wir
immer
6,8
Tonnen
-
aber
vielleicht,
vielleicht
könnte
es
klappen….
Wir
fahren
mal
hin
und
schauen
uns
die
Sache an.
Dachten
wir
zumindest.
Die
Ausführung
dieses
Planes
kam
jäh
ins
Stocken,
als
wir
den
namibianischen
Grenzposten
erreichten,
der
2
km
vor
der
Fähre
ist.
Wir
hatten
gehofft,
dass
wir
bis
zur
Fähre
fahren
können
und
erst
dort
die
Grenzformalitäten
erledigt
werden
müßten.
Egal
-
GöGa
ist
reinmarschiert
und
hat
einfach
mal
mit
den
Leuten
geredet.
Und
tatsächlich!
Dort
arbeiten
wirklich
liebe,
verständnisvolle
Menschen,
die
uns
ohne
Grenzabfertigung
zur
Fähre
gelassen
haben
und
unser
Erscheinen
dort
telefonisch
angekündigt
haben
-
so
dass
wir
mit
dem
Fährmann
abklären
konnten,
ob
er
uns
mit
nimmt.
Ihm
hat
ein
Blick
genügt
-
und
wir
hatten
das
OK.
Jetzt
trennten
uns
nur
noch
das
Ausfüllen
der
Formulare
vom
Richtersveld.
Das
dauerte
auf
der
südafrikanischen
Seite
aufgrund
unserer
vollen
Pässe etwas länger - und noch länger dauerte die Anmeldung im Parkoffice.
Zumindest kam mir das so vor, weil ich endlich - endlich! - in den Park wollte!
Die
Landschaften
im
Park
sind
einfach
nur
der
Hammer!!
Und:
Die
Wege
sind
genauso
schlecht,
wie
überall
beschrieben.
Wir
hatten
viel
Spaß
dabei,
uns
auf
den
Akkedis
Pass
so
richtig
durchschütteln
zu
lassen.
Im
Schnitt
sind
wir
unter
20
km/h
gefahren
und
sind
total
erschlagen
aber
glücklich
auf
der
Campsite
"De
Hoop"
angekommen.
Auf
dem
Rückweg
haben
wir
dann
festgestellt,
was
unser
Dicker
alles
kann:
Er
klettert
sogar
senkrecht
stehende
Felsen
hoch,
wenn
der
Weg
zu
eng
ist.
Auf
einem
der
von
mir
gemachten
Bilder,
hängt
die
komplette Beifahrseite in der Luft….
Ein
kleines
Souvenir
haben
wir
uns
aus
dem
Park
ebenfalls
mitgebracht:
Irgendwo
auf
dem
Weg
haben
zwei
spitze
Steine
aufrecht
stehend
darauf
gewartet,
daß
jemand
über
sie
drüber
fährt
-
und
wir
waren
so
blöd….
Eine
Steinspitze
hat
sich
in
den
Reifen
gerammt
und
ist
dann
abgebrochen.
Das
Profil
wurde
ein
wenig
beschädigt
-
aber
mehr
Sorgen
hat
uns
das
Stück
Granit
bereitet,
daß
fest
im
Reifen
steckte.
GöGa
hat
es
nicht
rausholen
können
und
wollte
es
eigentlich
bis
Windhoek
drin
lassen
-
aber
auf
dem
Weg
ist
es
irgendwo
weggeflogen.
Das
Loch
war
nicht
tief
und
wir
können
den
Reifen
getrost
weiter fahren.
Die
zweite
Steinspitze
war
nicht
ganz
so
leicht
zu
finden
aber
dafür
zerstörerischer.
Eigentlich
haben
wir
erst
nach
Tagen
bemerkt,
dass
der
Reifen
Luft
verliert.
GöGa
hat
vor
und
nach
dem
Frühstück
noch
einmal
gemessen
-
und
der
Druckverlust
ging
weiter…
Wir
waren
zwar
nicht
weit
von
Windhoek
entfernt
-
aber
vorher
war
auf
180
km
keine
Werkstatt
zu
erwarten.
Also:
Reifen
aufpumpen,
das
Beste
hoffen
und
losfahren
-
allerdings
nicht ohne immer den Luftdruck zu checken!
Interessanter
Weise
nahm
bei
der
Fahrt
der
Luftdruck
auf
diesem
Reifen
immer
weiter
zu….
Wir
sind
davon
ausgegangen,
dass
sich
irgendwie
ein
Sandkorn
in
das
Ventil
gesetzt
hatte,
das
Ventil
jetzt
aber
wieder
dicht
ist
und
der
Reifen
sich
durch
die
Reibung
aufheizt.
Nur
um
sicher
zugehen,
haben
wir
den
Reifen
runtergeholt
und
nachsehen
lassen.
Wir
waren
schon
ein
wenig
erschrocken,
als
wir
nach
zwei
Stunden
erfuhren,
dass
da
ein
Stein
durch
das
Gummi
und
durch
die
Metallschichten
durchgegangen
ist
und
der
Reifen
ein
Loch
hatte.
Die
Reifenfläche
ist
ziemlich
dick,
vermutlich
haben
wir
in
der
Nacht
so
gestanden,
dass
das
Loch
aufgedrückt
wurde.
Beim
Fahren
lag
die
Last
bei
jeder
Umdrehung
nur
kurz
auf
dieser
Stelle,
so
dass
die
Luft
dort
geblieben
ist,
wo
wir
sie
gebraucht
haben
-
nämlich
im
Reifen.
Das
hätte
interessant
werden
können,
wenn der Mog vor der nächsten Tour nur noch auf drei Beinen gestanden hätte…
Neuerungen
Da
der
Krach
in
der
Kabine
während
der
Fahrt
eine
Unterhaltung
ziemlich
mühsam
werden
läßt,
hat
GöGa
sich
mal
unter
den
Motorradfahren
umgesehen
und
zwei
mit
Kabel
verbundene
Mikros
mit
Kopfhörer
angeschafft.
Die
Dinger
funktionieren
ziemlich
gut
-
nur
leider
sind
unsere
Ohren
nicht
dafür
gemacht.
Ich
habe
schon
Jogger
mit
solchen
Dingern
im
Ohr
hängend
und
IPad
in
der
Hand
rumlaufen
sehen
-
unsere
wollen
einfach
nicht
im
Ohr
bleiben….
Abhilfe
schaffen
Stirnbänder,
die
wir
bis
über
die
Ohren
ziehen
und
die
Dinger
festklemmen.
Sieht
echt
blöd
aus
-
aber
damit
funktioniert
es
gut.
Endlich
haben
wir
nicht
nur
die
Wahl
zwischen
stummen
nebeneinander
sitzen
und
uns
gegenseitig
anzubrüllen
-
man
könnte
echt
meinen,
dass
wir
während
der
Fahrt
immer
heftigen Ehekrach haben! - sondern können jetzt normal miteinander reden.
Es wird Zeit zu gehen
Wir
denken
schon
länger
über
eine
Alternative
für
das
südliche
Afrika
nach.
Bisher
war
der
Grund
die
endlosen
Fahrt,
die
bei
der
Verlängerung
des
Carnet
von
Namibia
aus
fällig
wird.
Bei
3
Touren
im
Jahr
ist
das
machbar
-
aber
wenn
wir
wieder
nur
einmal
pro
Jahr
kommen,
dann
machen
wir
praktisch
nichts anderes…..
Den letzten Anstoß zu einer
Veränderung haben wir jetzt in Aus
bekommen. Wir haben den Tank
aufgefüllt, uns mit den Leuten an der
Tanke unterhalten – und versucht,
einen von diesen Nussverkäufern
wieder los zu werden. Alle drum
herum haben Fragen über das woher,
wohin und wieso gestellt – und der
Nussverkäufer stand die meiste Zeit
daneben. Zumindest fast bis zum
Schluß – denn dann sind Freunde von
Ihm vorgefahren, mit denen er sich
angeregt in Damara unterhalten hat –
mit einem immer mal wieder eingeworfenen Blick zu uns. Dieser Wagen stand uns bei der Abfahrt ein
wenig im Weg, so daß wir uns aus der Tanke rausbasteln mussten. GöGa hatte dabei kurz Blickkontakt
mit dem Fahrer des Wagens, hat ihn gegrüßt – und nur einen versteinerten Blick als Antwort
bekommen.
GöGa sagt, daß in dem Moment eine kleine Alarmglocke in seinem Kopf losging und er deswegen
immer wieder in den Rückspiegel gesehen hat. Und dort tauchte dieser Wagen nach ein paar Minuten
auf – hielt aber, nachdem er Blickkontakt mit uns hatte – einen konstanten Abstand von 200 Metern.
Wir sind einmal rund um Aus herumgefahren, um zur relativ einsamen C13 zu gelangen. Der Wagen
hatte auf asphaltierter Landstraße mehr als genug Gelegenheit, uns zu überholen – blieb aber immer in
diesem Abstand. Auch wenn wir an einer Kreuzung anhalten mußten! GöGa sagt mir erst Bescheid, als
er sich ziemlich sicher war, daß der Wagen uns folgt. Sein Vorschlag war, daß wir zu der Lodge Klein-
Aus-Vista fahren, dort warten und das Management dort mal fragen, ob wir nach ihrer Meinung unter
Verfolgungsangst leiden. Dort wurde uns geraten, mit der Polizei in Aus zu reden. Eigentlich gab es in
Aus noch nie Probleme mit Überfällen….. aber man weiß ja nie.
Das Blöde ist: Klein-Aus-Vista liegt an
einer überdimensionalen langen
Sackgasse. Die B4 führt nach Lüderitz –
oder eben wieder zurück nach Aus. Die
B4 ist von dem Ort aus gut zu sehen.
Sollte uns der Kleinganove also
tatsächlich als lohnendes Ziel
rausgepickt haben, musste er nur
warten… Wir kommen dort wieder
vorbei – und leider sind wir eindeutig
wieder zu erkennen. Egal wo wir von
Aus auch hingefahren wären, jede der
Straßen liegt recht einsam und wird nur
von wenigen Autos pro Tag gefahren.
Wenn er uns folgt, kann er sich eine nette Stelle aussuchen, uns überholen – Einholen des Unimogs ist
ja nicht schwierig – und uns stoppen, wenn er eine Waffe hat. Waffe ist nötig, weil er uns nur so zum
Anhalten zwingen kann. Aber ein Überfall mit Waffe geht im südlichen Afrika sehr häufig ziemlich
übel aus….
Vielleicht war es ja alles doch nur Einbildung – aber in meinem Kopf ist trotzdem der innere
Horrorfilm abgelaufen. Ich hatte den Eindruck, als hätte der Dicke eine Zielscheibe auf dem Hintern
kleben – und ein Schild auf der Seite hängen, auf dem wir als stinkreiche Touris bezeichnet werden.
Wir haben beschlossen, uns dieser Situation noch am selben Tag zu stellen. Die Managerin von Klein-
Aus-Vista war so lieb und hat uns vorgeschlagen, daß sie uns für 50 km begleitet. Ein Überfall auf
zwei Wagen ist viel schwerer durchzuführen und damit mehr als unwahrscheinlich. Und tatsächlich ist
auch nichts passiert…
Trotzdem: Wir werden sicher nicht nächsten Monat unsere Zelte abbrechen – aber die Zeit, für den
Unimog zu gehen, scheint wohl gekommen sein.